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Samstag, 5. Oktober 2024

Wilhelm Busch und Marie Anderson (4): Maries Foto

Marie zögerte, Busch ein Porträt-Foto von sich zu schicken: ihr war bewusst, dass sie keine Schönheit war. Stattdessen schickte sie ihm ein Foto ihres kleinen Sohnes mit seinem Hund und ein Bild ihrer attraktiven Freundin Eugénie.

Aber letztlich kam sie nicht darum herum und schickte ihm ihr Porträt mit einem selbstkritischen Kommentar.



Busch antwortete am 12.3.1875 und eröffnete seinen Brief nicht gerade feinfühlig:

„Meinen Dank für Ihre Photographie, obschon ich sagen muss: Sie haben recht! In der linken Backe befindet sich etwas wie eine Pflaume oder ein Kluntje!“

Dabei belässt er es und widmet den Rest des Briefes poetischen Themen. Und in diesem Sinne wird der Briefwechsel mit durchaus wachsender Herzlichkeit, intellektueller Nähe und dem Austausch von Artikeln und Büchern fortgesetzt.

Sie schickt ihm Tee und schreibt, dass ihre Liebe zu ihm rein platonisch sei. Das hört er gerne und schreibt zurück: „Da Sie mich platonisch lieben, so will ich auch kein Brummbär sein. Liebe per distance gefällt dem Herrn wohl! Sie kommt mir vor wie zwei geflügelte Engelsköpfe auf Goldgrund“ (Brief vom 26.4.1875).


Bildkonzeption Wilhelm Busch/Ausführung ChatGPT



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