Berliner Vorstadt in Potsdam |
Die ganze Gegend,
auch als Potsdams Arkadien bekannt, veränderte rasch ihren Charakter. Leider
scheint der neureiche deutsche Geschmack davon auszugehen, dass eine
Villa schneeweiß verputzt zu sein habe und so erhielt die ehedem so
italienisch-toskanisch anmutende Parklandschaft, zu der eben sand- und
erdtonfarbene Häuser gehören, immer mehr fremde weiße Flächen. Die Villa an der
Ecke hat dem lange standgehalten. Wie schön sie war:
Aber damit ist es
nun auch vorbei: bei meiner Beschäftigung mit Anselm Kiefer stieß ich darauf,
dass seine letzte Ausstellung 2011 in der Villa Schöningen in Potsdam stattgefunden
hat. Der Name Schöningen war mir kein Begriff. Als ich ihn anklickte, kam der Schock: ich
wollte es erst nicht glauben, aber das war das Haus am Anfang der
Schwanenallee. Es strahlt in klinischem Weiß; man könnte eine Nervenheilanstalt
dahinter vermuten. Dahin unsere Ruinenromantik!
Natürlich ist es
gut, dass dieses schöne Haus vor dem Verfall gerettet wurde. Es hatte sogar der
Abriss durch einige Haie gedroht. Das konnte durch eine private Initiative
abgewendet werden, und jetzt ist die Villa sogar ein öffentlich zugängliches
Museum geworden. Anselm Kiefer ist schon wieder weg. Georg Baselitz ist nun zu
sehen. Dazu gleich mehr.
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