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Samstag, 19. Mai 2012

NATO-Gipfel 2012: Die Bundeswehr als Bonsai-Armee?

Am 20./21. Mai findet in Chicago der NATO-Gipfel statt. Im Vorfeld liest man in deutschen Zeitungen kritische Artikel über die Konzeptlosigkeit der Bundeswehr und die quasi nicht vorhandene deutsche Sicherheitspolitik.

In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass die Bundeswehr sich in einer schwierigen Phase ihres quantitativen und qualitativen Strukturwandels befindet, die nur durch entschlossene Führung zu bewältigen ist. Inzwischen geht das Wort von der „Bonsai-Armee“ um. Und anlässlich des Todes einer Kadettin auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ im letzten Jahr sagte der Kapitän zur See Norbert Schatz, die motorischen Fähigkeiten des Nachwuchses hätten abgenommen. „Die Jugend sitzt nicht mehr im Kirschbaum, sondern eher vorm Computer“ (Der Spiegel 4/2011).

Eine ganze Generation, die für unsere zukünftige Verteidigung zuständig ist, hat nicht mehr im Kirschbaum gesessen! Wenn diese Grundbedingung des Soldatentums nicht mehr gewährleistet ist, ist dies der Moment für radikale Entscheidungen: wenn schon schrumpfen, dann aber auch richtig und mit dem dafür geeigneten Personal. Durch mein Seminar über „De verstrengeling van herbewapening en pacifisme in Duitsland na 1945“  habe ich eine gewisse Vertrautheit mit der Thematik gewonnen, mit der ich den deutschen Vertretern auf der NATO-Tagung zur Seite stehen möchte. Meine Vorschläge passen ausgezeichnet zu den derzeitigen Richtlinien der deutschen Politik: 1. Sparen! 2. Schonung von Menschleben! 3. Innovation und Effizienz durch deutsche Wertarbeit!

Durch Zufall bin ich letztes Jahr auf die besonderen Fähigkeiten von Hamstern bei der Steuerung moderner Geräte und Fahrzeuge aufmerksam geworden. Beim heutigen Stand der Computertechnik wäre es leicht möglich, die Lenkungs- und Bedienungsfunktionen von Fahrzeugen, Schiffen und Kampfjets hochmotivierten Hamstern anzuvertrauen, deren motorische Fähigkeiten im Vergleich zu ihren menschlichen Pendants durch die tägliche Übung im Laufrad stets auf dem höchsten Stand sind. Durch diese Maßnahme würden sich die Personalkosten der Bundeswehr auf etwa ein Tausendstel reduzieren lassen. In der Übergangsphase können sich Angehörige der heutigen Offiziersgeneration noch in den Sesseln vor den Computern der Kommandozentralen bequemen.


Die zukünftige Generation von Panzern, Zerstörern und Jets ließe sich dann um den Faktor 100 verkleinern; beim heutigen Stand der Technik ist das möglich, ohne die Kampfkraft wesentlich zu verringern. Die Miniaturisierung würde außerdem dazu führen, dass deutsche Kampffahrzeuge in Zukunft sehr schwer zu orten und zu treffen sein würden: Ein U-Boot von einem Meter Länge schlüpft durch alle Maschen! Ein Zerstörer von zwei Metern würde vom Feind wahrscheinlich für ein Modellbauboot gehalten. Und in einem einzigen der neuen Airbus-Transportflugzeuge vom Typ A400M ließen sich mehrere Panzerdivisionen transportieren. Man könnte es dann bei diesem einen Exemplar belassen.


Wie aus dem Beispielfilm ersichtlich, wäre außerdem die Bewegungsrichtung einer Hamsterarmee völlig unvorhersagbar, da sich die einzelnen Fahrzeuge einer Kampfpanzergruppe  ohne eigentlichen Geländegewinn im Zickzack bewegen und den Feind in totale Ratlosigkeit versetzen würden. („Wollt ihr die totale Ratlosigkeit?“) Der sture Einrichtungsverkehr etwa des Unternehmens Barbarossa -  zwei Jahre immer nur Richtung Osten, zwei Jahre immer nur zurück - , der den Deutschen viel Kritik eingebracht hat, gehörte damit endgültig der Vergangenheit an. Eine von Hamstern gelenkte Panzerdivision ist per definitionem eine Verteidigungsarmee. Und was macht es schon, wenn ein zukünftiger deutscher Panzergeneral Wazlav oder so ähnlich heißt, Hauptsache er schützt unsere Zukunft und befreit uns von unserer Vergangenheit.
Fazit: die Vorteile einer Hamsterarmee sind evident. Die bisherigen Sparziele des Verteidigungsministeriums angesichts der Finanzkrise ließen sich mühelos um ein Vielfaches übertreffen. Für weit weniger als eine Milliarde Euro pro Jahr würde die Bundesrepublik über eine Armee verfügen, deren Schlagkraft der heutigen nicht nachsteht. Und der heutige Verteidigungsminister könnte sich damit wärmstens für das Amt des Bundeskanzlers empfehlen.

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