Cookie

Samstag, 16. April 2016

Traurig aber schön: Benedict Wells‘ Roman „Vom Ende der Einsamkeit“



Schön, dass es das noch gibt: Ein Neunzehnjähriger geht nach seinem Abitur nach Berlin, nicht um dort zu studieren, sondern um Schriftsteller zu werden. Einfach so und sofort! Sein erster Roman mit dem bezeichnenden Titel „Spinner“ wird von den Verlagen zunächst abgelehnt, aber seinen zweiten, „Becks letzter Sommer“ (2008), feiert die ZEIT direkt als „interessantestes Debüt des Jahres“, und so kann der „Spinner“ (ein – wen wundert’s – Berlin-Roman) dann 2009 doch noch erscheinen. 


Benedict Wells
Inzwischen hat der jetzt 32jährige Benedict Wells bereits seinen vierten Roman vorgelegt: „Vom Ende der Einsamkeit“ hält sich bereits seit Wochen unter den ersten Zehn auf der Spiegel-Bestsellerliste. Das muss nicht unbedingt ein Gütesiegel sein, aber Benedict Wells kann wirklich sehr gut schreiben.


Und wenn ich mich in meinem letzten Bericht über die „Versachlichung der Schönen Literatur“ mokiert habe und sonst immer gern hinter Romanen mit „landeskundlichen“ Aspekten her gewesen bin: Hier gibt es nun einen sehr, sehr schönen tieftraurigen Roman ohne Politik und Geschichte, der – ohne Kitsch! - von Liebe und Tod handelt (und auch vom Schreiben!).


Vor wenigen Wochen hatte ich Truman Capote gelesen, seine ersten beiden Romane, auch mit 19, 20 Jahren geschrieben: „Other Voices, Other Rooms“ (1948) und den damals (1946) unveröffentlichten und vor einigen Jahren wiederentdeckten Roman „Summer Crossing“ (2006). Ich dachte dabei, wo gibt es in der deutschen Literatur etwas Vergleichbares wie diese wunderschönen Romane der Amerikaner, etwa auch F. Scott Fitzgeralds „Tender is the Night“? 

Nun, hier sind sie: Lest Benedict Wells!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen