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Dienstag, 11. August 2015

Carl von Preussen – "ein scheisslicher Finsterling und Reactionär"?

Die Sache mit Schloss Glienicke lässt mich nicht los: Nachdem ich mir klargemacht habe, dass hier ein Mann aus der preußischen Königsfamilie ab 1824 über sechzig Jahre hinweg aktiv und mit umfangreichen finanziellen Mitteln das Konzept, den Bau und die Ausgestaltung des Schlosses und seiner Umgebung entwickelt hat und sich dabei der bekanntesten Architekten (Schinkel, Persius) und Gartenarchitekten (Lenné) seiner Zeit bedienen konnte, habe ich versucht, ein wenig mehr über ihn in Erfahrung zu bringen.

Carl von Preußen,  ca. 1824
Carl von Preußen (1801-1883) war der dritte Sohn des Königs Friedrich Wilhelms III. und seiner Frau Luise (der berühmten lieblichen und liebenswerten Luise). Sein Bruder Friedrich Wilhelm wurde König (Friedrich Wilhelm IV.), der andere Bruder, Wilhelm, ebenso und ab 1871 als Wilhelm I. Kaiser des neuen Deutschen Reiches. Carl hat, was seine politische und historiographische Bedeutung betrifft, nicht nur einfach im Schatten seiner Brüder gestanden, er hat sogar nach seinem Tode und bis heute fast überhaupt kein öffentliches Nachleben gehabt.

Dabei machen mich gewisse Äußerungen über ihn und von ihm durchaus neugierig: Im Allgemeinen wird er als Konservativer charakterisiert, aber die Politik seines Bruders Wilhelm als König und Kaiser soll ihm zuwider gewesen sein. Er hat sich von ihm ferngehalten. Von sich selber sagt er in einem Brief an seine Schwester „Den einen bin ich ein scheisslicher Finsterling und Reactionär, den Anderen ein speuchelleckeriger Fortschrittsmann.“


Noch neugieriger bin ich aber auf das, was er mit Glienicke wollte. Ich mache mich auf die Suche und werde davon berichten.

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