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Freitag, 13. Dezember 2013

Angriff auf das digitale Imperium – mit den Waffen der Vergangenheit

Angriff auf das digitale Imperium
Nanu? Wir befinden uns im Jahr 2013, mitten in der größten medientechnischen Revolution aller Zeiten, die gigantische Folgen für unser aller Leben hat, und wir durften dieses Jahr dank Edward Snowden einen kleinen, aber aufschlussreichen Blick auf diese Folgen tun. Und da kommt nun Iris Radisch daher, die Chef-Feuilletonistin der “Zeit”, und verkündet einen “Epochenwechsel” ganz anderer Art: Der Aufruf “Writers Against Mass Surveillance” ist für sie ein “Fanal, Zeichen und Wunder zugleich”. Nämlich: “Der klassische Intellektuelle kehrt mit Wucht auf die öffentliche Bühne zurück” (Die ZEIT, Nr. 51).

Meint sie im Ernst, dass der Aufruf dieser 560 Schriftsteller irgendwo in der Welt – mit Ausnahme  des guten, alten deutschen Feuilletons natürlich – besondere Aufmerksamkeit erhält? Und glaubt sie wirklich, dass ein paar hundert Autoren gegen die staatlichen und wirtschaftlichen Kontrollmaffias der westlichen und östlichen Welt irgendetwas ausrichten können?
Die Intellektuellen dürfen ihren Bühnenauftritt haben, in ihrem Dorfstück von vor hundert Jahren, aber die Wirklichkeit spielt hinter den Kulissen und draußen: in der wahnsinnig interessanten Welt des 21. Jahrhunderts.

Es ist als ob ein mittelalterliches Ritterheer gegen die heutige amerikanische Luftwaffe antreten wollte. Da müssen die tapferen Ritter sich schon was anderes überlegen.

P.S. Der Online-Artikel “Angriff auf das digitale Imperium” von Iris Radisch ist in Teilen nicht identisch mit dem Artikel in der Printausgabe.

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